Inferno : Roman

Hartwig, Mela, 2018
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Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-99059-020-1
Verfasser Hartwig, Mela Wikipedia
Beteiligte Personen Vukadinovic, Vojin Saa [Nachw.] Wikipedia
Systematik D - Deutsche Literatur
Schlagworte NS-Zeit, Widerstand, 6. Klasse, 7. Klasse, 8. Klasse
Verlag Literaturverl. Droschl
Ort Graz, Wien
Jahr 2018
Umfang 215 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Mela Hartwig. Mit einem Nachw. von Vojin Saa Vukadinovic
Annotation Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Maria Schmuckermair;
Seelische Zerreißproben einer jungen Frau in der Zeit des nationalsozialistischen Terrors. (DR)
Alle Figuren in diesem den Zeitraum 1938-1945 umspannenden Roman sind namenlos, mit Ausnahme der anfangs 18-jährigen Protagonistin Ursula, die sich um einen Freiplatz an der Kunstakademie bewirbt und prompt in ihren ersten schweren Gewissenskonflikt gerät. Denn mit dem Einmarsch des Führers und der Begeisterung, die ihm vonseiten der Massen entgegenschlägt, hat sich auch die ideologische Lage in der Lehranstalt geändert. "Tauchen Sie Ihren Pinsel in Blut ein, dann wird er malen, was ein Pinsel malen soll: Zukunft. Unsere Zukunft", fordert der neue Leiter.
Eine Zerreißprobe gibt es auch innerhalb der gutbürgerlichen Familie, als der geliebte Bruder sich als fanatischer Nationalsozialist entpuppt, der den skeptischen Vater zu denunzieren bereit ist und die Schwester zwingt, ihn auf spukhafte Parteiveranstaltungen zu begleiten.
Im Zeichensaal lernt Ursula einen seelenverwandten Mann kennen und zwischen den beiden entwickelt sich eine starke Liebe. Unter seinem Einfluss schließt sich die sensible Malerin der widerständigen Untergrundbewegung an, die Flugblätter druckt und verteilt, was größte Vorsichtsmaßnahmen erfordert, denn Spitzel und Denunzianten lauern überall. Eine verschollen geglaubte Freundin zu treffen, birgt ebenfalls ein hohes Risiko, ist diese doch mit einem inzwischen geflohenen Juden verheiratet und von ihm schwanger. Der mit großer Begeisterung in den Krieg gezogene Bruder fällt früh "für den geliebten Führer" und Ursulas Geliebter wird verhaftet und verschwindet ohne Nachricht.
In einer sehr dichten, metaphernreichen, mit den langen Hypotaxen an Kleist erinnernden Sprache wird die zerrissene Innenwelt der jungen Frau in ihren existenziellen Konflikten geschildert. Die in Wien geborene und 1938 mit ihrem Mann nach London geflohene Autorin und Malerin Mela Hartwig gilt es wiederzuentdecken. Die Veröffentlichung ihres in den Jahren 1946 bis 1948 verfassten Romans ist ein wertvoller Beitrag dazu. Empfehlenswert!

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