Die Verschwörung der Dichter

Pelz, Monika, 2005
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7026-5770-3
Verfasser PELZ, Monika Wikipedia
Systematik JU - Literatur Unterstufe
Schlagworte Mädchen, Gesellschaft, 4. Klasse, Paris, 18. Jh., Historischer Roman, Intrige, Dichter
Verlag Jungbrunnen
Ort Wien
Jahr 2005
Umfang 270 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Monika Pelz
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Christina Rademacher;
Annotation: Historischer Roman um eine junge Französin aus der Provinz, die im Paris der Aufklärung mit den Auffassungen einflussreicher Denker konfrontiert wird. (ab 13)
Rezension: Sorgfalt und Liebe für den Gegenstand bis ins Detail sprechen aus dem neuen Roman der österreichischen Journalistin Monika Pelz. Ihr schriftstellerisches Talent ist hier eine sehr überzeugende Verbindung mit ihrem umfangreichen historischen und philosophischen Wissen eingegangen. Bis in die winzigste Verästelung hinein durchdacht wirkt die Handlung, mit der die Autorin Geschichte auf eine Weise vermittelt, wie sie lebendiger nicht sein kann.
Das Frankreich der Aufklärung ist Schauplatz. Viele bedeutende Philosophen und Schriftsteller betreten die Bühne und beeindrucken die 17-jährige Marguerite. Sie, ein Mädchen aus der Provinz, das als uneheliche Tochter bislang in ein Kloster abgeschoben wurde, gelangt durch eine Laune ihrer wohlhabenden Tante nach Paris. Als Figur einer Intrige mit mehreren Böden wird Marguerite hinein geworfen in die Welt der Salons. Sie ist beeindruckt vom Geist und Witz Diderots, gerät in die Fänge des charmanten Frauenverführers Marmontel und erkennt, dass diese glitzernde Welt eine Kehrseite hat. Neid, Missgunst und Intrigen liegen wie ein Minenfeld unter der heiteren Oberfläche.
Monika Pelz beweist feines Gespür für Gefühle und Menschenkenntnis, wenn sie Marguerites Liebesnöte schildert. Und sie führt den Handlungsfaden so geschickt, dass Marguerites Begegnungen mit einflussreichen Persönlichkeiten viel Raum eröffnen, um die gesellschaftliche, politische und religiöse Situation zu schildern, die wenige Jahrzehnte später in die Französische Revolution mündet.
Kritisch beleuchtet die Autorin die Rollen der katholischen Kirche und des Adels und macht deutlich, welche Interessen sie an der Aufrechterhaltung des Status quo hatten. Und sie transportiert quasi en passant, wie Geisteshaltungen und Begriffe aus Antike oder Aufklärung bis in unsere Zeit prägend sind. Lückenlose Register von Namen und Fremdwörtern helfen dabei, in der Fülle der historisch verbürgten und erfundenen Personen und ihrer Gedanken den Überblick zu behalten. Merveilleux!

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Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Maria Schmuckermair;
Die eleganten Pariser Salons des 18. Jahrhunderts als Stätte der Bewährung für eine "Unschuld vom Land". (ab 14) (JE)

Das Waisenkind Marguerite wächst in einem kleinen Dorf in der Auvergne äußerst trist im Haus ihrer boshaften Schwester auf, unterbrochen durch vier Jahre klösterlicher Erziehung, die aber hauptsächlich aus Demütigung und Drangsal besteht. Als die nunmehr Siebzehnjährige von einer Tante aus Paris eingeladen wird, als Vorleserin in ihr vornehmes Haus zu kommen, gibt es für das kluge Mädchen kein Zögern. In Wahrheit aber will Madame du Deffand, dass Marguerite eine Rolle in einem frivolen Spiel übernimmt. Vier renommierte Aufklärer aus Paris, angeführt vom Schriftsteller und "Enzyklopädie"-Herausgeber Diderot, haben eine herzzerreißende Geschichte von einer entsprungenen und von Häschern verfolgten Nonne erfunden, mit der sie einen auf dem Land sitzenden Marquis in die Hauptstadt zurücklocken wollen.
Marguerites Tante erfährt davon und präsentiert in den Pariser Salonkreisen ihre Nichte als diese geheimnisvolle Nonne und zwingt damit die Erfinder der Kunstfigur, das doppelte Spiel brav mitzuspielen. Marguerite erweist sich als Idealbesetzung für diese Rolle, kommt unbeschadet aus der Intrige heraus und findet sogar ihr großes Glück. - Neben dieser amüsanten Geschichte fasziniert der Esprit, mit dem Monika Pelz ein Bild Frankreichs am Vorabend der Revolution erstehen lässt, geprägt vor allem von den Ideen der Aufklärung. Für an (Geistes-)Geschichte interessierte junge Leserinnen ab 14 empfehlenswert.

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