Wie Licht schmeckt

Ani, Friedrich, 2002
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Medienart Buch
ISBN 978-3-446-20120-0
Verfasser Ani, Friedrich Wikipedia
Systematik JU - Literatur Unterstufe
Schlagworte Behinderte, Blindheit, 4. Klasse
Verlag Hanser
Ort München
Jahr 2002
Umfang 188 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Friedrich Ani
Annotation Begegnung eines frustrierten Großstadtjungen mit einer blinden jungen Frau. (DR) * Der Vater, ein Taxifahrer, ist ein wortkarger, unzufriedener Typ, die Mutter eine verhuschte Frau, der fast alles misslingt. Der Junge findet sein Zuhause und auch sonst alles total dämlich und wünscht sich zu seinem 14. Geburtstag, drei Tage unkontrolliert alleine verbringen zu dürfen. Auf seinem ziellosen Gang durch die Stadt rempelt ihn eine junge Frau, er reagiert schnodderig. Später trifft er sie an einer belebten Kreuzung, wo sie ihn bittet, ihn hinüber zu helfen. Da erst bemerkt er den Blindenstock. Seine Verblüffung ist groß, als er das Mädchen als Serviererin in einem kleinen Café antrifft. Sie beginnt ein Gespräch, das er nur widerstrebend aufnimmt. Er weiß jetzt, dass sie Sonja heißt und vor sieben Jahren nach einem Unfall erblindet ist. Seinen eigenen Namen wirft er ihr wie einen Brocken hin: Lukas. Sonjas Freundin schlägt ihm einen gemeinsamen Besuch im Freibad vor. Es ist ein besonders heißer Tag, ihm wird übel, er fällt ins Wasser, Sonja zieht ihn ohnmächtig an Land. Die beiden jungen Leute kommen nicht mehr voneinander los und in Lukas geht allmählich eine Sensibilisierung vor. Eine zarte körperliche Begegnung verstärkt die widerstreitenden Gefühle des Jungen. Sonjas verwitwete Mutter weiß um das Verlangen ihrer 17-jährigen blinden Tochter nach Begegnung mit Männern und schickt den 14-Jährigen endgültig weg. Lukas erkennt durch das Erleben dieser drei unabhängigen Tage, was die von seinen Mitschülern verlachte Literatur wirklich aussagt. Er liebt die Texte von Samuel Beckett und hat "Warten auf Godot" wiederholt gelesen. Seine Erkenntnis: Auch er steht wartend am Straßenrand. Aber er hat inzwischen hören, schmecken und sehen gelernt. Er holt Sonja noch einmal zu einer bestimmten Stunde an einen bestimmten Ort, um zusammen mit ihr zu erleben, wie Licht schmeckt. Er ist jetzt Lichtjahre von der Atmosphäre seines Elternhauses entfernt. - In der Sprache heutiger Jugendlicher geschriebener eindringlicher Jugendroman. - Zu empfehlen. *bn* Senta Kapoun

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