Leichten Herzens : Erzählungen

Aschenwald, Barbara, 2010
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7082-3282-9
Verfasser Aschenwald, Barbara Wikipedia
Systematik D - Deutsche Literatur
Schlagworte Oberstufe, Kurzprosa, Erzählungen, Gegenwartsliteratur: Österreich
Verlag Skarabæus
Ort Innsbruck
Jahr 2010
Umfang 127 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Barbara Aschenwald
Annotation In romantisch aufgeladenen Geschichten nehmen die Helden mit sich oft eine brisante Wendung, indem sie sich schweren Herzens zu einer Entscheidung durchringen. Umgekehrt zeigt sich hingegen die Herzenslage des poetischen Ichs in den dreizehn Erzählungen von Barbara Aschenwald, die mit dem luftig-optimistischen Titel "Leichten Herzens" überschrieben sind. "Fürchtet euch nicht" (5) heißt es in der ersten Erzählung, die quasi als Programm für die gesamte Erzähl-Haltung aufgefasst werden kann. In einer assoziativen Sprüche-Kette versickern Headlines in einem poetischen Umfeld, verlieren dadurch ihren Schrecken und lassen tatsächlich eine beinahe märchenhafte Hoffnung aufkommen, dass alles gut werden könnte. Die Schreckgespenster der Apokalypse sind herunter gebrochen auf den Alltag, die Hölle wird gezähmt durch Handgriffe des Überlebens, die Zauberformeln der Alltäglichkeit entfalten ihre Wirkung, wenn sie ernst genommen sind ohne jeglichen Hintergedanken. Das poetische Ich der Erzählungen geht mit offenen Sinnesorganen durch die Welt, verliebt sich ständig und glaubt, dass die Dinge auch an der Hinterseite so unversehrt sind wie vorne auf der Schauseite, wo alles im besten Glanz herausgeputzt ist. Und das Verrückte dieser Erzählerfigur besteht vielleicht darin, dass diese unschuldige Klarheit nicht in Kitsch ausartet sondern tatsächlich Glaubwürdigkeit verströmt. "Was ist ein Tisch, wenn ein Bett ein Grab ist? Wenn es keinen Unterschied mehr gibt, wird aus den Menschen ein Teig, aus dem man kein Brot backen kann." (17) Natürlich ist die Welt nicht das, als was sie sich ausgibt, oft fehlen die Begriffe, manchmal muss man alles umdrehen, um zu einer Art Wahrheit zu kommen. Jahrhunderteschwere Sätze aus der Bibel, seichte Alltagsversprechungen aus der Hochglanzpresse, Träume aus verloren gegangenen Jugendbüchern - all das ergibt eine neue Sicht von der Welt, wenn diese Sätze ordentlich im Alltagsgebrauch durchmischt werden. Schließlich ergeben die Titel der Erzählungen hintereinander gelesen einen Eindruck vom Erzählprogramm, das von einer unkonventionellen Erzählfigur, halb Fee, halb Fan in Stadt und Land, Gebirge und Ebene ausgeführt wird. "Die drei Schwestern mit den gläsernen Herzen", "Die Frau das Meer das Kreuz", "Sie sagen wir liegen", "Vor dem Regen nach dem Wind und der war kalt", "In unseren Köpfen die Bilder", "Viele Füße". Barbara Aschenwalds Erzählungen prasseln mit großer Inbrunst ins Herz des Lesers, das sich tatsächlich auf diese helle Leichtigkeit der Geschichten einlässt. *Helmuth Schönauer*

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